Plastik ist eine geniale Erfindung: vielseitig einsetzbar und dabei leicht verfügbar und preiswert. Nur wenige Jahrzehnte nachdem es in den Alltag Einzug gehalten hat, scheint ein Leben ohne Plastik unvorstellbar. Es ist in der Infrastruktur, in den Haushalten und Kleidung, in der Technik des Alltags und sogar auf der Haut. Kunststoffhersteller und Petrochemie sind weltweit vernetzt. Die schöne neue, bunte und praktische Welt des Plastiks hat jedoch ihre Kehrseiten: Plastik hält eine Ewigkeit und wird - etwa als Verpackung - oft nur für Sekunden genutzt. Es verspricht Hygiene, aber seine Weichmacher können giftig sein. Es soll kontrollierbar sein, aber wenn es sich zersetzt, werden gefährliche Stoffe frei. Die Meere und Strände werden mit Plasik geflutet, die Meereslebewesen und Vögel verenden qualvoll.

Plastik entsteht aus Erdöl, und für eine oft minimale Gebrauchszeit nutzen wir Ressourcen, die Millionen Jahre für ihre Entstehung brauchten und die endlich sind. Es wird immer klarer: Die Stoffbilanz des Ganzen geht nicht auf. Die Suche nach Alternativen rührt an den Grundlagen der Gesellschaft. Warum und wofür braucht es Kunststoffe? Wer bestimmt ihren Wert und Preis, wer entscheidet und setzt die Rahmenbedingungen? Welche anderen Möglichkeiten der Gewinnung, der Nutzung gibt es? Eine vergleichbare globale und umfassende Anstrengung wird für Plastik ebenfalls notwendig sein.

Gemeinsam beleuchten die Teilnehmenden im Workshop globale Zusammenhänge, entwickeln neue Perspektiven und mögliche Handlungsoptionen und sehen, wie in anderen Ländern (z.B. Bangladesch, Afrika) mit Plastik umgegangen wird. Die Probleme von Ressourcenverbrauch, fehlender Unternehmensverantwortung, Machtverhältnissen, Erfordernissen der Politik sowie Handlungsmöglichkeiten der Konsument*innen u.a. lassen sich sehr gut aufzeigen.